Pünktlich um 9:00 Uhr wurden die Glocken am Samstag, den 01.06.2024, mit dem Läuten der Glocke der Katholischen Geschwister von St. Anna auf dem Kirchplatz von zahlreich erschienenen Reichenbachern und ihren Gästen empfangen. Der Einzug der Glocken auf ihren Fahrzeugen wurde musikalisch vom Posaunenchor der Gemeinde begleitet.
Nach dem Einzug der Glocken begrüßte Pfarrer Christoph Wiesener alle Anwesenden und vor allem die besonderen Gäste des Tages, die Mitgestaltenden und die Vertreter:innen der Stiftungen und Einrichtungen, die dieses Projekt neben vielen Privatspendern maßgeblich mit finanziert hatten, Frau Risy von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkassenstiftung Lausitz Niederschlesien, Herrn Dr. Bauer von der Erika Simon Stiftung, den Kirchbauvereinsvorsitzenden Andreas Schneider, Johannes Johne vom Lions Club Niesky Lausitzer Neiße und Frank Ernest Nitzsche von der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz. Besonders dankte er Julia Friedrich, die in aufopferungsvoller Arbeit in der Kälte der Wintermonate von der originalen Luther-Glocke die Glockenzier (Löwenköpfe, Palmettenfries, Medaillon und florale Ringzier) einwandfrei abgenommen hatte. Dann bat er Hanns Martin Rincker von der gleichnamigen Glocken- und Kunstgießerei Rincker, der extra aus Sinn in Hessen angereist war, den Glockensachverständigen Helmut Kairies, der das ganze Projekt anleitete, sowie den Zimmermann Gerd Wiedmer, der den Glockenstuhl von 1671 aufwendig saniert hatte, zu sich auf die Bühne. Gemeinsam erzählten sie von dem Projekt, dessen Notwendigkeit und Verlauf und von den vorgefundenen Schwierigkeiten, die es zu überwinden galt.
Anschließend hatten alle Reichenbacher und Gäste die Möglichkeit, die Glocken aus der Nähe zu betrachten und Fragen dazu zu stellen, die von Pfarrer Wiesener beantwortet wurden. Was für ein historischer Moment – einmal ganz nah an den Glocken dran.
Um 10:00 Uhr begann die Glockenweihe mit Generalsuperintendentin Theresa Rinecker und Pfarrer Christoph Wiesener.
Glocke Nummer 3, die kleine (neu gegossene) Melanchton-Glocke, wurde durch Pfr. Wiesener als erste geweiht. „Im Namen des Vaters <gong>, im Namen des Sohnes <gong> im Namen des Heiligen Geistes <gong>“. Die 3 Anschläge der Glocke führte einer der ältesten und verdienstvollsten Mitglieder der Gemeinde Meuselwitz-Reichenbach/OL, Günther Zimmermann, aus.
Glocke Nummer 2, die mittlere (originale) Luther-Glocke, wurde als zweite von der Generalsuperintendentin geweiht. „Im Namen des Vaters <gong>, im Namen des Sohnes <gong> im Namen des Heiligen Geistes <gong>“. Die 3 Anschläge der Glocke führten diesmal die Gemeindekirchenrätin und Finanzbeauftragte Jana Dietrich und der Vorsitzende des Kirchbauvereins, Andreas Schneider, aus.
Glocke Nummer 1, die neu gegossene große Christus-Glocke, wurde als dritte und letzte von den Geistlichen gemeinsam geweiht. „Im Namen des Vaters <gong>, im Namen des Sohnes <gong> im Namen des Heiligen Geistes <gong>“. Die 3 Anschläge der Glocke wurden von Kindern und Jugendlichen ausgeführt, Jupp Adam von den Christenlehrekindern in Mengelsdorf, der Konfirmand des Jahrgangs 2024 Mika Unger und der Leiter der Jungen Gemeinde Reichenbach, Benedikt Aey.
Ein großes Dankeschön gilt dem Gemeindekirchenrat Oliver Weiser, dem Kranführer für den sicheren Transport und Hub der Glocken, sowie der Firma Walter aus Luckau für die schadlose Einbringung aller Glocken in die Glockenstube.
Nach den offiziellen Feierlichkeiten war auch an das leibliche Wohl gedacht. Es gab leckere Bratwurst vom Grill, Soljanka aus der Schwabenpfeilstube und Getränke.
Was für ein Tag, angekündigt waren wolkenbruchartige Niederschläge und Gewitter, ja, eine Katastrophe wurde schon befürchtet. Viele Veranstaltungen, darunter auch die Sternradfahrt des Landkreises wurden aus Sicherheitsgründen abgesagt. Aber es blieb trocken … und am Ende schien sogar die Sonne und rundete einen gelungenen Tag ab.
